IT-Teams, welche auf der Suche nach einem Distributed File System sind, das Objekt Storage unterstützt, müssen ihre Anforderungen sorgfältig ermitteln. Denken Sie daran, dass keine zwei Produkte genau gleich sind.
Im heutigen dynamischen Datenspeichermarkt kann die sinnvolle Klassifizierung von Produkten eine Herausforderung sein. Obwohl die Produkte ähnlich sind, werden ihnen oft unterschiedliche Namen und Beschreibungen gegeben.
Dies gilt insbesondere für den Markt der Distributed File Systeme und Objektspeicher.
Die einzige Möglichkeit für Speicheradministratoren, dieser Produktkategorie einen Sinn zu geben, besteht darin, die Angebote der Anbieter im Detail zu untersuchen, genau zu bestimmen, was sie bieten, und zu beurteilen, ob sie ihren Datenspeicheranforderungen entsprechen.
Ein breiter und vielfältiger Markt
Das Analystenunternehmen Gartner veröffentlichte im Oktober 2020 einen Bericht über Distributed File Systems und Object Storage. Der Bericht war Teil der Marktforschungsreihe „Magic Quadrant“ von Gartner und umfasste eine Reihe von Speicherprodukten und -anbietern, darunter Dell Technologies, Hitachi Vantara und IBM.
Das Unternehmen beschrieb Distributed File Systeme und Objektspeicher als Software- und Hardwareplattformen, die auf einer verteilten Architektur basieren und Objekt- und/oder Scale-out-Dateitechnologie nutzen, um das Wachstum unstrukturierter Daten zu unterstützen. Gartner klassifizierte die Produkte außerdem als Produkte, die in der Lage sind, Daten und Metadaten über ein Netzwerk sowie über verschiedene Knoten in einem Cluster zu verteilen, zu replizieren oder zu verschlüsseln.
Selbst mit diesen Qualifizierungen ist die Produktkategorie breit gefächert und schwer zu definieren. Dell Technologies beispielsweise beschreibt seine PowerScale- und ECS-Angebote – die beiden im Magic Quadrant für Distributed File Systems und Object Storage enthalten sind – unterschiedlich. Der Anbieter beschreibt PowerScale als skalierbare NAS-Plattform und ECS als software-defined, cloudbasierte Objektspeicherplattform.
Produktähnlichkeiten und -unterschiede
Die wichtigste Gemeinsamkeit zwischen den Produkten im Gartner-Bericht besteht darin, dass sie alle auf einer verteilten Computerarchitektur aufbauen und Objektspeicher einschließen oder unterstützen. Es gibt jedoch auch erhebliche Unterschiede.
Dell EMC PowerScale zum Beispiel ist eine Familie von NAS-Produkten. Das OneFS-Betriebssystem läuft auf jedem Knoten in einem PowerScale-Cluster. Das Betriebssystem bietet eine softwaredefinierte Architektur zum Speichern, Verwalten, Sichern und Analysieren von Daten in großem Umfang. OneFS orchestriert die Clusterkomponenten und bietet einen einheitlichen Speicherpool zur Konsolidierung von Daten. Das Betriebssystem unterstützt mehrere Industriestandardprotokolle für den dateibasierten Zugriff. Außerdem ist Amazon Simple Storage Service (S3) – ein Objektspeicherdienst in der AWS-Cloud – als erstklassiges Protokoll integriert, das auf der Dateiservice-Engine implementiert ist. Aufgrund dieses Designs können sowohl datei- als auch objektbasierte Anwendungen auf ein Dateisystem auf derselben Plattform zugreifen.
Im Gegensatz zu PowerScale handelt es sich bei IBM Spectrum Scale um ein reines Software-Angebot, das mehrere Datendienste enthält. Das Herzstück ist ein globales paralleles Dateisystem, das auf dem General Parallel File System von IBM basiert. Spectrum Scale ermöglicht es, Flash-, Festplatten-, Cloud- und Bandspeicher in einer einheitlichen Umgebung zu kombinieren, die plattformübergreifend Ausfallsicherheit, Skalierbarkeit und Kontrolle bietet. Nach Angaben von IBM kann das Dateisystem Zehntausende von Clients, Milliarden von Dateien und Yottabytes von Daten verarbeiten und enthält Schnittstellen für den Zugriff auf Dateien, Objekte und das Hadoop Distributed File System. Für den Objektzugriff unterstützt Spectrum Scale die OpenStack Swift- und S3-APIs und kann Daten zu und von jedem Swift- oder S3-Speichersystem schichten.
Die Hitachi Content Platform (HCP) von Hitachi Vantara ist ein Objektspeicherprodukt, das als Software oder Appliance angeboten wird und sowohl On-Premise als auch in Public- und Hybrid-Cloud-Umgebungen betrieben werden kann. Zudem hat HCP eine Integration mit öffentlichen Cloud-Anbietern (Amazon Web Services [AWS], Microsoft Azure und Google Cloud Platform [GCP]) für Data Tiering und Mobilität entwickelt. HCP kann Leistung und Kapazität unabhängig voneinander skalieren, um eine breite Palette von Arbeitslasten zu unterstützen. HCP eignet sich am besten für Analysen, Cloud-Speicher, Backup und Archivierung sowie Hybrid Cloud. Hitachi Vantara HCP ist für seine Zuverlässigkeit bekannt und wird weltweit eingesetzt.
NetApp verfolgt mit StorageGrid, einem Objektspeichersystem, das Unternehmen das Management unstrukturierter Daten in hybriden und Multi-Cloud-Umgebungen ermöglicht, einen weiteren Ansatz für verteilten Storage. Administratoren können StorageGrid als virtuelle oder Hardware-Appliances oder in Docker-Containern implementieren. Sie können es auf Bare Metal oder in VMs ausführen. StorageGrid bietet einen einzigen Namespace, der sich über bis zu 16 globale Rechenzentren erstrecken kann, und umfasst integrierte Lifecycle-Management-Richtlinien zur Optimierung des Speicherortes von Daten. StorageGrid unterstützt auch S3-API-Funktionen wie die Versionierung von Objekten, den Upload mehrerer Teile und Objekt-Tags.
Es gibt weitere Lösungen, die nicht im Magic Quadrant 2020 vertreten sind, die aber ebenfalls als Distributed File Systems und Objekt Storage infrage kommen könnten.
Unser Resümee
Die Anbieter auf dem Markt für Distributed File Systems und Object Storage bieten verschiedene Bereitstellungsoptionen an, damit die Kunden die Wahl haben, wie sie ihre Infrastruktur bereitstellen. Zu den gängigen Bereitstellungsoptionen gehören schlüsselfertige Appliances mit hoher Dichte oder reine Softwareoptionen, die entweder auf Bare-Metal-Hardware nach Industriestandard als virtuelle Maschinen oder auf Docker-Containern bereitgestellt werden können. Wenn Kunden sich dafür entscheiden, die Anwendungen und Daten on prem zu behalten, wählen sie zunehmend zwischen Objektspeicher- und Dateisystemprodukten, um die großen Mengen an unstrukturierten Daten unterzubringen.
In vielen Fällen ist es für Kunden, die nach Lösungen auf diesem Markt suchen, am besten, ein einziges Produkt zu verwenden, welches sowohl File- als auch Object-Strukturen unterstützt. Damit können Workloads nahtlos mit ihren Daten interagieren, indem sie das am besten geeignete Protokoll für den jeweiligen Task und Umgebungen verwenden.
Wir unterstützen Sie gerne bei der Ermittlung Ihre Anforderungen und zeigen Ihnen welches Distributed File Systeme und Objektspeicher für Sie infrage kommen könnte.